09.02.2017
ESC
Kleine Edelsteine, aufgefädelt auf eine Kette. Es ist ein Schutzamulett. Es hilft gegen böse Geister. So sagt es der Volksglauben. Vielleicht auch gegen den bösen Blick. Trage es um dein Handgelenk, es soll dich bewahren.
Das Amulett ist das offizielle Logo des Eurovision Songcontest. Heute Abend entscheidet sich, wer für Deutschland an den Start geht.
Celebrate Diversity ist das Motto des ESC: Vielfalt feiern.
So, wie beim Amulett, ist es auch im Leben, will dieses Motto sagen: Verschiedene Nationalitäten sehen schön aus und halten böse Geister fern. Verschiedene Talente hören sich gut an und bewahren vor dem Irrwitz, alle müssten gleich sein.
Wenn Gott gewollt hätte, dass wir alle weiß sind und deutsch sprechen, hätte er uns so geschaffen.
Hat er aber nicht.
Lasst uns feiern, dass wir verschieden sind.
Keine Kriege führen, keine Mauern aufbauen, sondern singen.
Was für eine charmante Idee!
Namysto heißt diese traditionell ukrainische Perlenkette. Denn in Kiew wird im Mai der ESC ins Finale gehen.
Mal keine Kriegsbilder von dort. Mal eine fein choreografierte Show. Mal nicht der blanke Hass, sondern Unterhaltung. Mal keine böse Reden, sondern Liebeslieder, Weltschmerz, Witz. Was uns Menschen eben verbindet. Welche Hautfarbe auch immer wir haben. Welchen Pass wir unser Eigen nennen dürfen.
Celebrate Diversity: Ich feiere die Vielfalt. Diesmal auf Ukrainisch.
Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.
