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10.10.2023
Finger weg, verdammt nochmal!

Eine ukrainische Kunststudentin hat einfach angefangen. Sie hat eine Website gemacht und andere aufgefordert, ihre Geschichten zu erzählen. Sie wollte wissen, ob sie die einzige ist, der so etwas passiert. Natalia heißt sie, sie ist aus der Ukraine geflüchtet und nun in Leipzig. Sie hatte ein Zimmer gesucht. Hatte etliche Angebote bekommen – allerdings mit eindeutigem Inhalt: Zimmer gegen Sex.

Sie war schockiert. Und konnte sich – Gott sei es gedankt – noch entziehen.

Sie hat es in Bildern festgehalten und online gestellt. Und dazu eingeladen, dass andere Frauen ebenfalls erzählen. Es ging sofort los.

Detailliert schildern Ukrainerinnen, wie sie erst umworben, dann aber bedrängt wurden, auch vergewaltigt. Einige berichten, dass sie schweigen, weil sie sich schämen. Der Mann kämpft an der Front und ihnen passiert so etwas. Einige haben Kinder.

Natalia hat daraus ein Kunstprojekt gemacht. Hallo, Leute, hier passiert viel Unrecht.

Wie kann das sein?!

Natalia hält mit ihrer Kunst die Kamera auf die vielen Ukrainerinnen, denen hier keine Hilfsbereitschaft entgegenkam und kommt. Viele landeten und landen immer noch aus Not in Bordellen, werden verkauft und ausgebeutet.

Von „Menschenhandel in einem nie gekannten Ausmaß“ spricht da auch Andrea Salvoni, er ist bei der OSZE für die Bekämpfung von Menschenhandel zuständig.

Das hilfsbereite Deutschland – es hat eine Schattenseite.

Danke allen, die sie ans Licht bringen. Danke Natalia.

Und wehe euch Männern, die ihr Not von Frauen schamlos ausnutzt! Finger weg, verdammt nochmal!

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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