07.01.2023
Flucht
Gestern noch waren die drei Weisen aus dem Morgenland zu Besuch bei dem Kind in der Krippe. Einen Tag später sind Maria, Josef und das Jesuskind auf der Flucht nach Ägypten. So wird’s erzählt: König Herodes will Jesus töten, die drei Weisen sollen verraten, wo das Kind ist, aber die husten ihm eins. Soweit kommt’s noch, erst das Kind anbeten und dann ausliefern, nee, nee, nee. So können sich Jesus und seine Eltern retten, sie überleben – als Flüchtlinge.
Seit dem Krieg gegen die Ukraine hat Europa gezeigt, wozu es fähig ist. Es wurden und werden Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Und gleichzeitig werden an den Außengrenzen dieses Europas Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, aus Afrika verprügelt, ausgeraubt, eingepfercht, zurückgetrieben. Das machen keine Kriminellen, es sind Polizeikräfte, es sind offizielle Kriminelle.
Ich habe an Ursula von der Leyen geschrieben und es kam sogar eine Antwort: Ja, das ist illegal, aber da kann man nichts machen. Häh? Wenn die Mächtigen behaupten, sie hätten keine Macht, glaub ich kein Wort. Würden jeden Abend europäische Familien an irgendeiner Grenze zusammengedroschen, wäre das Anlass für handfeste diplomatische Verwerfungen. Aber geschieht es den Verdammten dieser Erde, dann juckt das nicht. Sie kommen ja aus einer anderen Kultur.
Später, als Erwachsener, wird Jesus sagen: Was ihr einem von diesen Hungerleidern und Habenichtsen getan habt, das habt ihr mir getan.
Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.