07.10.2024
Frieden
Heute ist der 7. Oktober.
Seit letztem Jahr ist das für mich kein Tag wie jeder andere.
Heute ist es ein Jahr her,
dass Terroristen von der Hamas das Gelände des Nova-Festivals im Süden Israels stürmten und hunderte Menschen grausam ermordeten und entführten.
Noch immer sind über 100 Geiseln in Gefangenschaft.
Viele andere haben die Tortur entweder nicht überlebt oder
sie werden ein Leben lang mit den Folgen und Erinnerungen kämpfen.
Für die Menschen in Israel war es ein Schock, der alles verändert hat.
In der Folge reagierte die israelische Armee mit heftigen Militärschlägen.
Inzwischen liegt der Gaza-Streifen in Schutt und Asche.
Hunderttausende sind auf der Flucht, wurden verwundet oder haben ihr Leben verloren.
Der Konflikt geht weiter.
Krieg im Libanon.
Der Konflikt droht sich auszuweiten: Iran, Jemen.
Der Nahe Osten steht am Abgrund.
Heute ist der 7. Oktober.
Ein Jahr später können wir sagen:
Gewalt führt immer zu Gegengewalt.
Die Spirale der Gewalt dreht sich weiter.
Die Logik von Aktion und Reaktion,
von Vergeltung und Rache führt unsere Welt an den Abgrund.
Es ist Zeit für neue Wege.
In diesen Tagen hat die jüdische Welt ein neues Jahr begrüßt:
Mit dem Fest Rosch-ha Schana hat in der jüdischen Zählung das Jahr 5785 begonnen.
Nicht nur jüdische Menschen wünschen sich,
dass das neue Jahr friedlicher werden möge als das alte.
In diesen Wunsch möchte ich an diesem 7. Oktober einstimmen,
im Gedenken an die Menschen in Israel und Gaza,
im Iran und im Libanon.
Der Frieden beginnt bei mir.
Ich kann ausbrechen aus der Logik von Gewalt und Gegengewalt.
Auch das ist für mich ein Erbe dieses 7. Oktober:
Lasst uns alle suchen, was dem Frieden dient.
Wünscht sich Ramón Seliger, Diakonie, Weimar.