17.09.2023
Gottvertrauen
„Na, Johanna, was singen wir heute Abend?“ „Wei tu wifi!“ Die Antwort kam prompt. Ungefähr zwei Jahre war unsere Tochter damals alt und liebte das allabendliche Einschlaf-Singen. „Wei tu wifi“ heißt im Original „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“. Ein ganz altes Kinderlied. Damit bin ich schon eingeschlafen. Johannas absoluter Favorit. Ich hätte gerne mal variiert. Aber nein - „Wei tu wifi“ musste es sein.
Das Lied erzählt vom tiefen Vertrauen. Niemand kann die Sterne oder die Wolken am Himmel zählen, heißt es im Text. Gott kann das: „Gott der Herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet, an der ganzen großen Zahl.“
Man kann das als Kinderglauben abtun. Für mich ist es immer mehr gewesen. Grundvertrauen. Gottvertrauen. Ich kann nicht alles wissen. Und manchmal kommt auch mein Verstehen an Grenzen. Das kann schmerzlich werden, besonders wenn es um Lebensfragen geht, um Verluste, um Trauer.
Doch eben dann darf ich hoffen. Und glauben, dass ein Gott da ist, der alle meine Fragen, alles Ungewisse, alles Unwägbare in seinen Händen hält. Und darum weiß. Weil er alles zählt und bei ihm alles zählt. Dass ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl.
Einen gesegneten Sonntag!
Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche.