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01.04.2024
Hinterher nach Emmaus

Sie sind aufgestanden und gegangen, alle beide, und die anderen haben es nicht mal mitbekommen. Sie gehen voll Frust. Und in dem Moment noch allein, oder nicht? Jedenfalls: Sie schimpfen.
„Was haben die denn da, Petrus und die anderen, was haben die geraucht in Jerusalem? Kichern rum von wegen Auferstehung…“ So schimpfen sie auf ihrem Weg, zwei die immer dazu gehört haben. Kleopas und seine Frau Maria. Sie gehen in ihr Haus im Dorf Emmaus. Das Abenteuer Jesus ist für sie vorbei. Maria hat gesehen, wie er gestorben ist. Ans Kreuz genagelt. Ende, aus, vorbei. Kleopas, wo war der? Egal. Nun sind sie vereint in Trauer und Entsetzen. Und in Ablehnung dessen, was die anderen plötzlich erzählen. Von wegen: Jesus lebt wieder!
Das verstärkt die Bitterkeit, wenn keiner hinterhergeht. Freunde, die nicht nachfragen. Oder der Verein. Die Kollegen. Da muss doch einer nachlaufen und sagen: „Ja, unterschiedliche Meinungen. Aber ihr seid uns trotzdem wichtig.“
Es stünde besser um unsere Gesellschaft, wenn sich nicht so viele Menschen enttäuscht zurückziehen würden. Man zweifelt an Parteien, Behörden, Kirchen… Und kündigt.
Gerade deshalb bräuchte es aber welche, die hinterhergehen. Und davor noch: es braucht die mit dem wachen Blick, die es merken, wenn einer nicht mehr mitkann.
In der Bibelgeschichte ist es der Auferstandene selbst, der sich kümmert. Er geht Kleopas und Maria nach, holt sie zurück. Nachgehen ist auch Chefsache!
Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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