23.09.2022
Klimastreik
Sie sind allein losgezogen, sie haben geschrien, sich in der Öffentlichkeit die Klamotten vom Leib gerissen, sie haben sich mit Königen angelegt, haben ihr Leben riskiert … die Propheten, von denen die Bibel erzählt. Gibt es auch heute noch Propheten? Aber ja – und es braucht sie. Sie sammeln sich zu einer Bewegung: Fridays for future. Für heute haben sie zum Klimastreik aufgerufen. Es wird demonstriert, weltweit und auch in Thüringen. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut.“ Das ist ihr Ruf. Die Propheten damals haben Ungerechtigkeiten angeprangert und das Unheil vorausgesagt. Da wird mancher mit der Schulter gezuckt haben: Na ja, wird wohl nicht so schlimm. Über den Punkt sind wir hinaus.
Das Unheil nimmt bereits seinen Lauf. In Pakistan sind 33 Millionen Menschen von der Flut betroffen, mehr als 1.500 sind ertrunken, Krankheiten grassieren. Ursache: Klimawandel. Ursache für den Klimawandel: Wir. Ja, wir. Die Pakistanis haben damit nicht viel zu tun. Die reichen Länder umso mehr. „Wir haben einen Krieg gegen die Natur geführt und die Natur schlägt jetzt auf verheerende Weise zurück“, sagt der UNO-Generalsekretär.
Fridays für future fordert 100 Milliarden Euro Sondervermögen für den Klimaschutz. Was für die Bundeswehr möglich war, müsste doch auch möglich sein, um diese Menschheit zu retten, oder? Wer nicht hören will, muss fühlen. Schlimmer noch: Wer von den Regierenden nicht auf die Propheten heute hört, riskiert unser Leben.
Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.