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11.10.2022
Mädchentag

Wenn ich auf den Werdegang meiner Tochter schaue, wird mir warm ums Herz. 18 ist sie gerade geworden. Hat im Sommer ein achtbares Abi gebaut. Jetzt macht sie ein freiwilliges soziales Jahr. Und wenn alles so läuft, wie sie es sich wünscht, kann sie sogar ihr Hobby zum Beruf machen und nächstes Jahr mit einem Studium beginnen. Oder mit einer Ausbildung.

Ich bin froh und dankbar, wie sie ihren Weg geht. Gehen kann. Das aber ist nicht überall so. Und darum gibt es den Internationalen Mädchentag. Der ist heute. Es gibt schon den Internationalen Frauentag, den Internationalen Kindertag, warum noch einer extra – für Mädchen? Weil solche Wege, wie meine Tochter sie gehen kann, nicht selbstverständlich sind. Würde sie zum Beispiel in Afghanistan leben, wäre höchstwahrscheinlich nach der 6. Klasse Schluss mit der Schule. Ausbildung? Fehlanzeige! Weil sie ein Mädchen ist. Würde sie im Iran leben, müsste sie die Sittenpolizei fürchten, weil sie nach deren Auffassung vielleicht nicht angemessen gekleidet ist. Weil sie ein Mädchen ist. In anderen Ländern werden Mädchen zwangsverheiratet, manchmal schon im Kleinkindalter. Weil sie Mädchen sind.

Um auf diese Missstände hinzuweisen, gibt es den heutigen Tag. Mädchen sind nicht weniger wert. Sie sollen einfach das tun und lassen können, was sie wollen und wozu sie begabt sind. Ohne Einschränkung und Benachteiligung. Sie sind zuallererst Gottes geliebte Geschöpfe. Und der macht keine Unterschiede, nirgendwo auf der Welt.

Einen guten Tag wünscht Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche.


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