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03.01.2024
Martinas Abschied

In der Tafel Apolda treffe ich Martina Natschke. Für sie beginnt das Jahr ungewohnt ruhig. Denn sie hat beschlossen, kürzer zu treten. Mehr als zwanzig Jahre lang war sie bei uns im Diakoniewerk und für die Kirchenkreissozialarbeit aktiv. Ehrenamtlich! Im Basar hat sie geholfen, dass Menschen eine günstige Wohnungseinrichtung bekommen. In der Tafel hatte sie ein gutes Wort für jeden. „Man muss die Menschen sehen“, sagt sie, „und ihre Not mit empfinden. Dann kann man auch mal Trost zusprechen.“ Um uns herum sitzen Menschen und essen. Martina Natschke kennt alle seit Jahren, hat Anträge mit ausgefüllt oder Wohnungen organisiert. Ob sie keine Angst habe, frage ich sie, wenn sie sich aus dem Ehrenamt zurückzieht… Dass dann was fehlt. Oder Dinge auf der Strecke bleiben. Denn wo gibt es das noch, dass jemand derartig aufgeht in seinem Ehrenamt. „Ja“, sagt Martina Natschke, „unsere Zeit ist nicht einfach. Aber es muss doch weitergehen… Und es wird schon!“ Hmm, denke ich mir, Martinas Wort in Gottes Ohr. Irgendwie fühle ich da weniger Zuversicht. Neue Helfer sind jedenfalls gerne gesehen. Was sie sich für die Zukunft wünschen würde, frage ich Martina Natschke zum Abschied. Sie lächelt. „Dass die Tafel erhalten bleibt, natürlich. Obwohl… noch besser wäre es, wenn es die Tafel nicht mehr geben müsste.“ Fröhlich bleiben, findet sie, das ist wichtig, fröhlich und zuversichtlich, obwohl die Welt ist, wie sie ist. Das wünscht sich auch Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda


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