03.08.2024
Momente zum Staunen
Mit leuchtenden Augen sitzt mir meine Freundin Silke gegenüber. „Es war toll,“ schwärmt sie. „Und ich bin so glücklich, dass ich das gemacht habe.“
Silke war im Urlaub. Wandern. Über die Alpen, durch drei Länder. Und vor allem – ganz allein.
Ihre Familie war nicht begeistert. „Schließ dich doch einer Gruppe an. Da gibt es doch organisierte Wanderungen.“
Silke hat sich nicht beeindrucken lassen. Hat den Rucksack gepackt, die Wanderstiefel geschnürt und ihr Herz in die Hand genommen. Ich bewundere sie dafür.
Schon lange war diese Reise ihr Traum. Jetzt ist Silke ganz berauscht von ihren Erlebnissen. Tolle Ausblicke hat sie gehabt auf atemberaubende Natur. Hat die Ruhe genossen, den Gedanken freien Lauf gelassen. Und einen ganz besonderen Moment hat sie erlebt.
„Als ich nach einer langen Tour ins Tal abgestiegen bin,“ erzählt sie, „haben Kirchenglocken geläutet. Das war schon fast kitschig. Aber für mich war das wirklich ein heiliger Moment. Ich hab gedacht: Das ist wie nach Hause kommen. Da musste ich einfach stehen bleiben und dem da oben mal laut Danke sagen. Solche Momente, die kannst Du einfach nur geschehen lassen und staunen. Ich habe mich so beschenkt gefühlt.“
Und ich kann nur noch Silkes Hand nehmen, sie ganz fest drücken und sagen: Danke, Gott, dass du uns so was schenkst!
Ein gutes Wochenende wünsche ich Ihnen. Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche