Augenblick mal, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

25.10.2018
Nicht mein Land?

„Dies ist nicht mehr mein Land“, schreibt der Herr gehobenen Alters. „Ich war hier mal zu Hause. Jetzt ist alles anders.“ Er schreibt empört und mit bösen Worten. Er hat für sich beschlossen, wer schuld ist. Und was sich hier ändern muss. Fremd im eigenen Land – für ihn ein Unding.
Er hat sich eingeigelt in seinen Argumenten. Zuhören geht nicht mehr. Jedes Gespräch wird schnell laut. Er bleibt dann lieber auf seinem Sofa, schaut fern und schimpft.
Vor langer Zeit in einem fernen Land ist es ein ganzes Volk, dass sich nicht zu Hause fühlen kann. Denn es ist in der Fremde. Das Gottesvolk in Babylon. Alle warten darauf, dass endlich etwas passiert, dass jemand sie nach Hause führt.
Da kommt Jeremia, der Prophet. Er richtet etwas von Gott aus:
Baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten, verheiratet eure Kinder hier im Land. Sucht, was diesem Land dient. Gott sieht euch und wird euch leiten. Aber nach seiner Uhr, nicht nach Eurer.
Einrichten in einem fremdgewordenen Land. Verwegene Idee.
Da, wo du jetzt bist, bist du richtig. Sei ganz da. Entzieh dich nicht. Verschanze dich nicht auf deiner Couch, schwirre nicht ab ins Internet. Sei ganz hier. So will es Gott. Schöne Grüße übrigens.
Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.

 


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar