01.12.2024
Nummer eins
Das Lied Nummer eins im Evangelischen Gesangbuch heißt „Macht hoch die Tür“.
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit.“
Ganz schön mächtig-gewaltig klingt das, und genau so wird es heute in vielen Gottesdiensten gesungen werden. Ich liebe dieses Lied Nummer eins, am 1. Advent.
Kinderchöre singen es auf Weihnachtsmärkten, Bläser posaunen es vom Kirchturm. Und seine Botschaft tönt in die dunklen und kalten Tage: „…es kommt der Herr der Herrlichkeit. Ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich.“ Das sind große Worte in beschwingter Melodie, wie ein Walzer, in dem man sich wiegen kann. Vielleicht wird es deshalb auch so gern angestimmt.
Lied Nummer eins fällt gleich mal mit der Tür ins Haus und geht aufs Ganze: „Es kommt der Herr der Herrlichkeit!“ Das sind starke Töne, die etwas herbeisingen wollen, das über allen irdischen Mächten steht.
Wie herrlich wäre das, wenn all die endlosen, brutalen Machtspiele dieser Welt endlich ein Ende nähmen. Das ist viel mehr als ein inneres Seufzen, nein, es ist meine Hoffnung Nummer eins: Frieden auf Erden.
Heute morgen ist mir nach groß denken, nach Neuanfang. Nach etwas, das Heilung bringt und neues Leben, allumfassend und friedenbringend.
Nicht irgendwann, nein, lieber heute als morgen.
Lied Nummer eins hält meine Sehnsucht wach und macht aus dem Seufzen ein Singen.
Einen frohen 1. Advent wünscht Juliane Baumann, evangelisch, aus Sömmerda