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11.09.2018
Ökumenischer Klima-Pilgerweg

Da schickt mir ein Mann ein Gebet und fragt, was ich davon halte. Er hat es aufgeschrieben für Pilgerer, die in den nächsten Wochen durch Mitteldeutschland kommen. In seiner Kirche soll es eine Andacht geben. Seit zwei Tagen sind sie unterwegs auf einem Klima-Pilgerweg. Aufgebrochen in Bonn laufen sie quer durch Deutschland, auch durch drei Braunkohlereviere – Konfliktgebiete in Sachen Klimaschutz. Das Ziel ist das polnische Katowice. Bis dahin sind es 1.700 Kilometer. Im Dezember wollen sie ankommen. Dann nämlich wird dort die nächste Welt-Klima-Konferenz sein.

Was soll das, denke ich? Dieser Dürre-Sommer, bei dem fast in jedem Wetterbericht vom Klimawandel die Rede war, hat die Regierung nicht beeindruckt. Die hatte Hitzefrei genommen. Und jetzt wollen die paar Öko-Christen einschärfen, dass es für unsere Kinder und Enkel – gelinde gesagt –ungemütlich wird, wenn sich nicht bald etwas tut?

Aber dann denke ich an den Mann mit seinem Gebet: Wenn jemand versucht, was ihn umtreibt irgendwie in Bewegung zu bringen und dafür zuallererst sich selbst bewegt – dann muss das nicht unbedingt etwas austragen. Aber es könnte. Eines aber trägt garantiert nichts aus, nämlich immer nur zu überlegen, ob es etwas austrägt.

„Herr, wir haben von Dir den Auftrag bekommen“, so beginnt das Gebet von dem Mann, „die Erde als Deine Schöpfung zu bebauen und für künftige Generationen zu bewahren. Das fällt uns immer schwerer … Gib uns den Mut und die Kraft …“, nun ja, damit wir das, was wir tun können, auch tun.

Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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