13.04.2025
Palmsonntag
Den Sonntag heute, eine Woche vor dem Osterfest, nennt man auch: Palmsonntag. In der Bibel wird erzählt, wie Jesus in Jerusalem einreitet. Er kommt als König. Aber Achtung, das ist jetzt nicht der Triumphzug mit Pferden, die sich den Weg freigaloppieren, es ist keine Garde um ihn herum mit Helmen und Lanzen, es gibt keine Sänften und keine Fanfaren. Alles ganz anders.
Jesus kommt auf einem Esel. Mit dabei die Jünger, die ziehen sich die Klamotten aus und legen sie vor ihm auf den Weg. Leute kommen und bringen Palmzweige, wedeln und winken und legen auch die auf den Weg. Und sie rufen „Hosianna“, was so viel heißt, wie „Hilf uns“. Es ist ein anderer König, der da anrückt, ein Friedenskönig. Der Esel ist das Tier der armen Leute, die Palmenzweige sind Symbol für den Sieg. Ein Sieg der Barmherzigkeit über die Ungerechtigkeit, des Sanftmutes über die Gewalt.
So weit, so damals. Was würde passieren, wenn Jesus heute auf seinem Esel über den Roten Platz auf den Kreml zureiten würde – oder in Washington auf das Weiße Haus oder in Berlin aufs Kanzleramt? In Russland würden sie ihn in einen Gulag stecken, in den USA in einen Hochsicherheitstrakt und in Deutschland würde sich bestimmt jemand finden, der ihn als links-grünen Spinner beschimpft, egal ob da ein C im Parteinamen ist oder nicht. Schließlich käme da ein ganz anderer „Herrscher“, einer der nicht herrschen will auf Teufel komm raus, sondern dafür werben würde, die Herrschaft zu beherrschen, sich zu beherrschen beim Herrschen.
Es braucht diesen christlichen Stachel, damit wer herrscht, auch an die Menschen denkt“, findet Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.