15.08.2019
Schöpfung
In der Kirche von Nischwitz gibt es wunderschöne Blumen und Blüten auf Pfeilern, Wänden und Emporen. Kornblumen, Mohn und Ähren. Alles, was draußen in der Natur so blüht, blüht innen auf den Wänden. Jeden Tag. Ein Künstler hat das vor hunderten Jahren gemalt.
Wie ein richtiger Garten. Wovon lebe ich und wo kommt das her? Das ist alles keine Selbstverständlichkeit. Jemand hat die Pflanzen aus Dankbarkeit gemalt oder vielleicht auch malen lassen.
Heute ist diese Dankbarkeit oft weither. Wir leben, als hätten wir drei Erden. Kinder gehen freitags auf die Straße und demonstrieren für mehr Klimaschutz. Sie haben Angst. Sie haben Angst vor einer Welt, in der draußen nichts mehr blüht, in der es immer weniger Arten und Pflanzenvielfalt gibt. Recht haben sie.
Kirchen wie Nischwitz zeigen mir: Es gab mal eine Welt, in der Menschen noch keine Sorge hatten, aber sehr viel Dankbarkeit für das, was keineswegs selbstverständlich war: Kornblume, Weizen und Mohn.
Ich radle im Sommer einmal in der Woche zur Arbeit, 40 Kilometer. Ich weiß, das hält den Klimawandel nicht auf, aber ich sehe einfach mehr von dieser wunderbaren Schöpfung, die uns - Gott sei Dank - noch umgibt. Und ich danke Gott. Und radle fröhlich. Und das ist obendrein auch noch gesund!
Einen schönen Tag wünscht Ihnen Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land.