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07.01.2025
So etwas tut man nicht

Es war ein Schock.

Eine Freundin erzählte mir letzte Woche,

wie über die Feiertage ihr Lastenrad gestohlen wurde.

Abgeschlossen und aus dem verriegelten Hinterhof.

Ein schmerzlicher Verlust.

Ein Auto haben sie nicht.

Nun heißt es, mühsam die Lasten zu schleppen.

Für die Kinder bedeutet es Tag für Tag: zu Fuß zum Kindergarten.

Das ist Zeit, die fehlt:

Für die Einkäufe, für den Sport, für das gemeinsame Spielen.

Mich macht das wütend.

Wer tut so etwas?

Wer klaut einer Familie mit kleinen Kindern ein Lastenrad?

Mit dem Lastenrad war auch der Kindersitz weg.

Ich kann das nicht verstehen.

So etwas tut man nicht!

Was hier gilt, gilt aber auch in anderen Bereichen:

Einen anderen Menschen auf offener Straße beleidigen –

So etwas tut man nicht!

Warum tun wir es dann Tag für Tag in aller Öffentlichkeit in den digitalen Netzwerken?

Warum gehen wir oft so rücksichtslos miteinander um?

Ich will mich nicht so recht damit abfinden.

Da heißt es, bei mir anfangen und schauen,

wo ich etwas verändern kann.

Ob in den Sozialen Netzwerken oder im Gespräch:

Erst nachdenken, dann schreiben oder sprechen.

Da fällt mir ein:

Ein Anfang wäre auch: nicht mehr lästern.

Das schlechte Reden hinter dem Rücken des anderen –

Es ist ein schleichendes Gift.

Es verändert unser Miteinander.

Hier kann und will ich gern etwas anpacken.

Der Anfang liegt bei mir.

Da brauche ich nicht auf andere zu warten und zu schimpfen.

Da gibt es kein „man müsste mal“ und vor allem kein: „die anderen“.

Anpacken, was ich tun kann.

So lese ich die Jahreslosung für dieses neue Jahr 2025.

Prüfet alles und behaltet das Gute!

Es kann heute losgehen.

Findet Ramón Seliger, Diakonie, Weimar.


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