09.02.2023
Sorgenkind Wintersport
Endlich hat sie angefangen, die Biathlon-WM in Oberhof. Ich liebe Biathlon! Und wenn es irgendwie möglich ist, sitze ich vor dem Fernseher, fiebere mit oder stöhne auf, wenn ein Schuss das Ziel verfehlt.
Aufstöhnen kann ich aber auch, weil mein geliebter Wintersport ein Sorgenkind geworden ist. Schnee ist so oft Mangelware. Dann muss es Kunstschnee retten, längst auch in höheren Berglagen. Oberhof hat dieses Mal Glück gehabt, da liegt gerade Schnee. Doch das kann im kommenden Jahr schon ganz anders sein. Wie kann sie aussehen – die Zukunft des Wintersports, den ich so liebe? Jedenfalls nicht so wie in China. Die Riesenanlagen, die da im letzten Winter für Olympia ins Naturschutzgebiet gepflastert wurden, werden längst nicht alle so nach genutzt, wie es angekündigt wurde. Etliche der monströsen Bauten sind heute verwaist.
So was geht eigentlich gar nicht. Weder umwelt- noch klimatechnisch. Da geht der Schuss so richtig ins Leere. Zum Glück gibt es Menschen, die sich darum einen Kopf machen. Die Oberhofer mühen sich inzwischen um mehr Nachhaltigkeit. Mit Vielfachnutzungen von Sportstätten. Mit Schneedepots, die umweltschonender angelegt sind. Ein „Weiter so wie bisher“ funktioniert längst nicht mehr.
Wir alle sind verantwortlich für das, was wir tun. Und was wir hinterlassen. Ob meine Enkel noch Wintersport kennen werden? So richtig mit Schnee? Ich würde es ihnen wünschen. Allerdings nicht um jeden Preis.
Einen guten Tag aus Eisenach! Cornelia Biesecke, evangelische Kirche.
