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09.09.2018
Tag des offenen Denkmals

Heute ist ganz Deutschland auf einem multikulti-Trip. Heute nämlich ist Tag des offenen Denkmals. Passt nicht zusammen? Doch. Motto in diesem Jahr: „Entdecken, was uns verbindet”. Es soll erkundet werden, wie Denkmale von anderen Kulturen beeinflusst und bereichert wurden. Da kam der Marmor aus Italien, Farben aus dem Orient, Stoffe aus Flandern, Fliesen aus Delft. Gerade die ganz besonderen Baumaterialien wurden von weither geholt, auch Steine, Ziegel, Bauholz. Aber auch Spezialisten aus anderen Ländern wurden verpflichtet – Architekten, Bildhauer, Maler, Orgelbauer.

Eine Kultur, die nur in der eigenen Suppe schmort, wird selten zur Delikatesse. Gerade dort, wo sich Kulturen und Religionen nicht aus dem Weg gegangen sind, sondern neugierig aufeinander waren, von einander lernen wollten – stehen wir heute staunend davor. Nun, so spektakuläre Bauten wie in Andalusien, wo über Jahrhunderte Juden, Christen und Muslime friedlich zusammengelebt haben, gibt es hier nicht. Aber Einflüsse von außen finden wir auch hier. Viel an architektonischen Stilelementen und Ornamentik haben Wanderhandmerker aus dem Süden mitgebracht. Die Kulturen waren durchlässiger und offener, als wir uns oft denken.

Sich von anderen Kulturen beeinflussen zu lassen … das wurde noch zu Zeiten unserer Großeltern mit Stolz vorgezeigt. Damit bewiesen Menschen ihren Geschmack, oft ihren Reichtum und ihre Weltoffenheit. Das hat ihre Heimat nicht in Frage gestellt, sondern geschmückt,

meint Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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