27.10.2023
Ums Überleben kämpfen
Sie wohnen in Zelten und sind froh darüber, wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben.
Eine von ihnen ist Halima. Sie lebt seit den furchtbaren Erdbeben in ihrer Heimat Afghanistan im Zelt einer Hilfsorganisation. Halima hat so viel verloren: Von ihrem Haus ist nichts mehr übrig, ihre Vorräte sind dahin. Ihre engsten Angehörigen sind verschüttet worden und gestorben. Sie war gerade auf der Straße, als das Beben kam. Deshalb hat sie überlebt.
Halima will nicht mehr zurück nach Hause, in ihr Dorf. „Dort ist ja nichts mehr“, sagt sie. Außerdem ist die Angst riesig vor weiteren Beben. Halima ist nur eine von so vielen, die das gleiche Schicksal teilen. Afghanistan wird von den Taliban beherrscht. Es fehlt an so vielem, auch ohne Naturkatastrophen. Und darum ist es jetzt besonders schlimm.
Als ich Halimas Schilderungen im Radio höre, stehe ich gerade in der Küche und bereite das Essen vor. Und schlagartig wird mir bewusst, wie viel ich habe. Ein Dach über dem Kopf, ein warmes Essen, meine Familie. Ich muss mich nicht sorgen, ob es morgen Wasser gibt oder medizinische Versorgung. Das ist wirklich ein Geschenk! Und keine Garantie.
Das will ich nicht vergessen. Und ebenso daran denken, was ich tun kann. Geld spenden zum Beispiel. Und Gott bitten. Um seinen Beistand und seine Kraft für alle Notleidenden.
Cornelia Biesecke, Eisenach, evangelische Kirche