28.10.2023
Selbstgemachtes
Der kleine Apfelbaum steht schon über 26 Jahre in unserem Garten. Zur Hochzeit haben mein Mann und ich ihn geschenkt bekommen. Seitdem trägt er getreulich Früchte. Dieses Jahr aber hat er alles in den Schatten gestellt. Seine Zweige hingen so voll, dass wir ihn rundherum abstützen mussten.
Leider kann man diese Apfelsorte nicht lange lagern. Schwierig bei so einer Ernteflut. Irgendwann sind die Ideen mit Apfelmus, Apfelmarmelade, Apfelringen und Apfelkuchen aufgebraucht. Ein Freund kommt uns zu Hilfe. Um seine Obstmassen aus dem Garten zu bewältigen, hat er sich eine professionelle Saftpresse zugelegt. Also bringen wir unseren Apfelsegen zu ihm. Die Ausbeute ist ordentlich. Unser kleines Bäumchen beschert uns fast 60 Liter Apfelsaft. Toll! Das dürfte eine Weile reichen. Und die Äpfel sind alle verarbeitet, mit Stumpf und Stil.
Die Ernte haltbar machen, konservieren. Für meine Eltern und Großeltern war das noch an der Tagesordnung, weil lebenswichtig. Da wurde jedes Früchtchen aus dem Garten zu Kompott, Marmelade, Gelee verarbeitet. Und dann mit Bedacht aus dem Keller geholt und gegessen. Oder verschenkt. Wenn es immer alles im Supermarkt gibt, könnten wir gedankenlos werden. Und die Ehrfurcht verlieren.
Stattdessen merke ich in der Bauchgegend so ein Gefühl von Dank.
Ein gutes Wochenende wünsche ich Ihnen! Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche
