13.10.2022
Unterricht mal anders
Mit Gummistiefeln und wetterfesten Jacken ziehen sie los, die Kinder unserer evangelischen Grundschule. Ein Biohof in der Nähe ist das Ziel, beziehungsweise dessen Obstplantagen. Apfelernte ist angesagt. Unterricht mal anders. Nach kurzer Einweisung schwärmen die Kinder aus. Wie war das gleich? Nicht an den Äpfeln zerren, sie vorsichtig abdrehen. Nicht runter plumpsen lassen, sondern behutsam in die Körbe legen.
Für manche hoch motivierte Pflücker eine echte Herausforderung. Doch nach ein paar freundlichen Ermahnungen läuft es. Der eine oder andere Apfel verschwindet in der Jackentasche. Mundraub quasi. Ist erlaubt und hier sogar gewünscht. Später werden die Äpfel sortiert oder verarbeitet. An der Saftpresse herrscht Hochbetrieb. Viele Hände greifen zu. Als Lohn gibt es hinterher frisch gepressten Apfelsaft. „Viel besser als aus der Safttüte,“ finden alle.
Am Ende des Ausflugs sitzen Große und Kleine in der Kapelle, die auch zum Hof gehört.
Wir singen „Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn…“, wir beten, sagen Danke an den, der die Äpfel wachsen ließ.
Der Schultag ist zu Ende. Ohne Mathe und Deutsch. Gelernt haben die Kinder heute was anderes. Dass der Saft nicht ursprünglich aus der Tüte kommt. Dass viel Arbeit drin steckt. Dass Gottes Schöpfung uns viel Gutes schenkt. Und dass man dafür auch mal Danke sagen kann.
Unterricht mal anders. Fürs Leben allemal wichtig.
Einen guten Tag aus Eisenach. Cornelia Biesecke, evangelische Kirche.