05.03.2017
Verantwortlich leben
„Ich war's nicht. Das war die Eva!“, sagt Adam. „Nein, das war die Schlange. Ich kann nichts dafür!“, sagt Eva. Das allererste Gespräch in der Bibel ist eine Verteidigungsrede. Adam und Eva haben die Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen, haben gegen die göttliche Regel verstoßen. Und als Gott nach ihnen fragt, reden sie sich herau:. „Ich war's nicht. Die war`s.“ Es ist der Anfang vom Ende des Paradieses.
Adam und Eva haben die rote Linie überschritten. Jetzt schließt sich das Tor zum Paradies hinter ihnen. Sie müssen mit Schuld leben. Ab jetzt sind sie für sich selbst verantwortlich. Nahezu ungeschützt. Obwohl nicht ganz: Gott gibt ihnen Kleidung mit, damit sie nicht nackt bleiben müssen. So schickt er sie in diese Welt. In ein Leben mit Verantwortung für ihre Worte und Taten.
Diese Geschichte gehört zum heutigen Sonntag. Dem ersten in der Passionszeit. Bis Ostern ist Zeit, um nachzudenken, mich zu besinnen. Der Leidensgeschichte Jesu zu folgen. Das will ich tun. Und in mich hineinhören. Auf die vielen „Ich war's nicht.“, die „Da kann ich doch nichts dafür!“, die ich schnell auf den Lippen habe. Ich will Verantwortung übernehmen. Geradestehen für mein Leben. Und das meiner Leute.
Und auf Gottes Stimme will ich hören, wenn er fragt: „Wo bist du, Mensch Cornelia?“ Um dann zu antworten: „Hier bin ich, Gott. Sei du bei mir!“
Einen gesegneten Sonntag wünsche ich Ihnen. Cornelia Biesecke, ev. Pfarrerin aus
Eisenach