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05.07.2024
Viertelfinale

Er ist einer der sich auskennt, erfolgreich im Beruf und heute ganz in den Farben seines Landes gekleidet. König Fußball zu Ehren! Das hält ihn nicht davon ab, mir noch zu sagen, was er von der Kirche hält: Tolles Produkt, sagt er, habt ihr da am Start, geile Story! Jesus Christus, super Typ. Bloß mit der Kirche als Institution könne er nichts anfangen. Zu viele kleinliche Regeln, die den Spaß nehmen, zu viele alte Männer, und immer einen Diener vor den Mächtigen…
Darum sei er nicht mehr dabei.
Ich sage, ja, gut beschrieben, genau das ist mein Verhältnis zum Fußball.
Wie, fragt er? Ja, sage ich: geiles Produkt, spannender Sport. Aber die Institutionen! Fifa, Uefa, DFB, alte Männer, die sich den Mächtigen andienen, Geld nehmen von Terrorfürsten und ihren Unternehmen; immer neue Regeln, die den Spaß nehmen, Coachingzone, Pyroverbot, Videobeweis.
Tja, sagt er, da würde ich wohl nicht das Spiel kucken heute Abend…
Doch sage ich. Und wenn ich nur kucke, um zu wissen, welche Sponsoren ich demnächst boykottiere. Denn ich finde, es ist keine Lösung, das System sich selbst zu überlassen.
Es ist scheinheilig, sich rauszuhalten, wo wir sehen, es läuft nicht rund. Wir können aber die Welt besser machen, in dem wir diejenigen stören, die sich damit zufriedengeben, wie es ist. Wenn wir gehen, läuft das Spiel bloß ohne uns weiter. Wer bleibt, kann verbessern. Das gilt im Fußballverein wie in der Kirche.

Das findet Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda


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