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18.11.2022
Vorlesetag

Heute werden in vielen Kindergärten oder Bibliotheken die Kleinen ihre Ohren spitzen – heute ist bundesweiter Vorlesetag. Da lesen Menschen mit ihrer Liebe zu Büchern Kindern vor. Wer da mitmacht, will vermutlich etwas vermitteln von der Faszination, die Bücher ausüben. Das tun sie doch oder hat ihnen das Smartphone schon den Rang abgelaufen? Wie meinte der Kabarettist Dieter Hildebrandt: Bildung kommt von Bildschirm, nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung. Nein, auf Bücher wollen wir doch nicht ernsthaft verzichten. Lesen erschließt uns Welten.

Aber Vorlesen ist noch mehr als Lesen. Es gehören nämlich zwei dazu. Wer vorliest, bringt nicht nur ein Buch mit, sondern auch sich selbst. Ich stelle mir vor, wie die, die heute in die Kindergärten gehen, zu Hause in den Büchern blättern, in Kinderbüchern, die sie einst ihren eigenen Kindern vorgelesen haben, wie sie dabei von einer Geschichte zur anderen blättern, sich in Erinnerungen verlieren. Das nehmen sie alles mit, wenn sie dann zu den Kindern gehen.

Wer eine Abenteuergeschichte aussucht, erzählt vielleicht auch von den eigenen Abenteuern, wer ein Gedicht vorliest, verrät, was ihm zu Herzen geht, und wer eine Geschichte aus der Bibel oder dem Koran mitbringt, lässt auch etwas spüren von seinem Glauben.

Wer vorliest, öffnet nicht nur ein Buch, sondern sich selbst, damit andere darin lesen können. So kommen wir uns näher.

Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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