01.09.2019
Weltfriedenstag | Wahlen in Sachsen und Brandenburg
Heute sind in Sachsen und Brandenburg Landtagswahlen. Und heute vor 80 Jahren hat Nazideutschland Polen überfallen – der Beginn des 2. Weltkrieges. Er hat mehr als 60 Millionen Menschen das Leben gekostet. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Nun, auf diese Wahlen schaut ganz Deutschland? Wie viele Menschen werden Parolen folgen, die auf Ausgrenzung setzen, Flüchtlinge und Andersdenkende gering achten, die nicht ins Korsett einer blonden Leitkultur passen, hassen und hetzen?
Voriges Wochenende haben in Dresden 35.000 Menschen demonstriert. Mittendrin die Kirchen. Das Motto: unteilbar! Wir wollen nicht in einer Gesellschaft leben, in der sich jemand aufspielt und sortiert: Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Jeder Mensch hat seine Würde, egal wie er aussieht, wo er herkommt oder was er glaubt. Manch einer meint, es würden sich wie 1933 Hass und Hetze durchsetzen. Aber nein, es gibt hunderte Aktionsgruppen, eine Zivilgesellschaft, die bunt und wach ist – und nicht den Eindruck macht, dass sie hinter einem Führer hertaumeln würde.
Die Kirchen haben 1919 versagt und der ersten deutschen Demokratie ihre Zustimmung verweigert. Später haben sie Hitler Gehorsam geschworen. Diese Sünden werden die Kirchen nicht noch einmal begehen. Die Kirchen sind heute für Weltoffenheit und Menschenliebe – oder sie sind nicht mehr, finde ich. Vor Gott sind alle Menschen gleich. Das steht auf der christlichen Fahne. Dafür werden die Kirchen auch angefeindet. Aber nur damit lässt sich Frieden erhalten – und erreichen.
Einen guten Sonntag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.