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06.06.2024
Wie man einfach mal Frieden macht

„Und wenn du in so ein Haus kommst, wo eben noch der Mann seine Frau verprügelt hat, was machst du dann?“

Die Jugendlichen schauen den Franziskaner an. Den Mönch, der viele Jahre in Sao Paolo in einem sozialen Brennpunkt gewohnt hat. Armenviertel, viele Nationen auf engem Raum, viel Gewalt.

Er holt tief Luft und sagt: „Dann spreche ich innerlich: Friede sei mit diesem Haus.“ Er zeichnet mit seinen Fingern ein Kreuz in die Luft. „Ich segne es,“ sagt er. „Dann trete ich ein.“

Die Jugendlichen sind beeindruckt.

Dieser Franziskaner-Mönch und seine Brüder sind bewusst in dieses Viertel gegangen. Wollten als Nachbarn dort leben. Für andere da sein. Dass sich so einer entscheidet, arm zu sein und unter Armen zu leben. Wow.

„Und wenn du dann bei denen auf dem Sofa sitzt, und merkst: Hier geht es rund, was machst du dann?“

„Dann segne ich diese Menschen. Innerlich, ganz leise, so dass sie es nicht hören können: Friede sei mit dir!“ „Warum?“ wollen die Jugendlichen wissen. „Weil damit alles anfängt. Mit meiner Haltung. Dass ich in Frieden komme. Dass mich nicht verwickeln lasse in den Hass, selbst wenn mir danach zumute ist. Zuerst versuche ich immer, selbst im Frieden zu bleiben.“

Cool, sagen die Jugendlichen. Und fragen und wollen wissen, wie das geht.

Ach – es gibt so viel zu lernen. Gut, wenn man jemanden fragen kann, der das einfach mal macht.

Findet Ulrike Greim, Erfurt, Evangelische Kirche.


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