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11.09.2024
Wir müssen reden

Inzwischen liegt die Wahl in Thüringen bereits einige Tage zurück.
Für die einen war es eine große Euphorie,
für die anderen ein anhaltender Schock.
Rekordwerte auf der einen Seite
und krachende Niederlagen auf der anderen.
Die politische Landschaft hat sich verändert.
Viele haben das Gefühl, dass Ihre Interessen nicht vertreten werden.
Die Vorwürfe sind drastisch:
„Ihr wisst ja gar nicht, was hier los ist.“
Von Versagen und von Verrat ist die Rede.

Das geht mir zu weit!
Es ist zu leicht, die Verantwortung und die Schuld immer bei anderen zu suchen.
Aber vielleicht braucht es gerade deswegen neue Formate,
um ins Gespräch zu kommen.
Menschen wollen mitbestimmen!
Das zeigt nicht zuletzt die erfreulich hohe Wahlbeteiligung.
Der Soziologe Steffen Mau schlägt vor,
die Menschen durch Bürgerräte stärker einzubinden.
Mehr Mitbestimmung gegen Politikverdrossenheit.
Gut so, denke ich und verbinde damit die Hoffnung,
dass wir endlich aus dem „Nölmodus“ herausfinden.

„Prüft alles und behaltet das Gute“ lese ich in meiner Bibel.
Gar nicht so leicht zu sagen, was das ist – das Gute.
Das muss zu allererst verhandelt werden.
Wir müssen reden.
Dafür braucht es neue Formate
Und dass wir endlich rauskommen aus der ewig gleichen Politikerschelte.
Runter von den Zuschauerrängen und rein in die Debatte.
Das ist anstrengend – sicher!
Aber eine andere Lösung sehe ich nicht.

Ramón Seliger, Diakonie, Weimar.


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