28.07.2023
Zeltstadt Siloah
Mehr als 2.000 Menschen reisen heute in Neufrankenroda bei Gotha an. Sie kommen mit Wohnmobilen, Campinganhängern, Zelten. Sie bauen eine Stadt – die Zeltstadt Siloah. Sie kommen aus ganz Deutschland, es sind fromme Leute, sie wollen feiern, beten, in der Bibel lesen. Es gibt Programm und viele Angebote, für die Erwachsenen, Kinder, Jugendliche. Das geht nun schon seit mehr als 20 Jahren so. Viele werden die Möglichkeiten zum Gespräch nutzen, die Seminare und Vorträge. Das Päckchen, das jede und jeder mit sich herumträgt und nach einer Woche in den Alltag zurückträgt, ist dann vielleicht etwas leichter.
Ist das Zelt nicht auch ein Bild dafür, dass nichts fertig ist, dass wir nicht einfach sagen können, so ist es eben, so wird es immer sein und bleiben: der Druck an der Arbeit, die Spannungen in der Familie, der verschnarchte Gemeinde- oder Stadtrat, die behäbige Kirchengemeinde …
Ein Zelt hat Zeltschnüre. Ist es aufgebaut, werden die Heringe in den Boden geschlagen und die Schnüre gespannt. Die Leute, die ab heute in Siloah campen, werden x-mal in den kommenden Tagen um ihre Zelte gehen und die Schnüre nachspannen.
Vielleicht lässt sich so mit dem Leben umgehen, beweglich bleiben, hin und wieder die Schnüre nachspannen, den Alltag und unsere Beziehungen auf Spannung halten, damit das Zelt unseres Lebens nicht irgendwann lasch in den Seilen hängt.
Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.