06.02.2025
Zusammenarbeiten heißt überleben
Wie werden wir überleben?
Es ist ein Naturfilm.
„Die meisten großen Raubtiere der Frühzeit sind ausgestorben,“ sagt ein Wissenschaftler. „Überleben konnten vor allem die, die kooperiert haben und freundlich waren.“
Huch, denke ich. Echt? Landläufig sagt man, der Stärkste überlebt. Der, der am meisten Druck ausüben kann. Das Alpha-Männchen. Und sehen wir das nicht gerade überall?
Der Moderator des Films setzt unbeirrt fort: „Wussten sie, dass es nur ein einziges Wirbeltier gibt, dass das ganze Jahr über in der Antarktis leben kann? Der Kaiserpinguin. Und zwar durch Umarmen!“ Das Bild zeigt ganze Trauben von Pinguinen auf einer Eisplatte. Sie stehen dicht bei dicht. Kuscheln und halten durch. „Bei jeder Spezies, die sich weiterentwickelt,“ sagt er, „ist es die Freundlichkeit, die gewinnt. Sie führt zu neuen Formen der Kooperation. Im Spiel des Lebens ein absoluter Erfolgsgarant.“
Ich horche auf.
Das Überleben des Freundlichsten sei die erfolgreichste evolutionäre Strategie, die es gibt. Sie widerspricht dem Überleben des Stärkeren. Es sei tatsächlich sehr aufreibend, dominant zu sein. Am besten sei es, durch Kooperation zu führen.
Und wir? Wir brauchen uns. Um miteinander zu sein. Um einander zu helfen und beizustehen. Um wichtige Informationen auszutauschen, um Nahrung zu bekommen, Schutz zu geben. Je freundlicher, desto erfolgreicher.
Die Alphas werden aussterben, schlussfolgere ich kühn. Die Teamworker werden überleben. Das sind doch mal Aussichten.
Einen kooperativen Tag wünscht Ulrike Greim, Erfurt, Evangelische Kirche.