29.11.2019
1. Advent

Am Sonntag ist 1. Advent. In meiner Kindheit  gab es bei uns eine Tradition. Meine Mutter backte am Nachmittag Plätzchen. Heiß und duftend  lagen sie dann auf dem Blech-Sterne, Monde, Herzen .

Wir Kinder deckten den Stubentisch mit dem hellblauen Sonntagsgeschirr. Für die Eltern gab‘s Kaffee und für uns Kinder Kakao oder Milch. Und  dazu dann  diese ersten herrlichen lauwarmen Plätzchen!

Aber da war noch etwas anderes:

Wir Geschwister haben uns in dieser Zeit  natürlich auch gestritten - und meine Eltern wahrscheinlich ebenso. Und alle ärgerten sich darüber,  wie immer!  Und dennoch war die Athmosphäre in der Adventszeit bei uns zu Hause anders als sonst, friedlicher, versöhnlicher.

 Das lag sicherlich  auch an den Plätzchen mit Kaffee und Kakao. Klar, aber nicht nur. Ich glaube, es lag und liegt vor allem bis heute daran, dass die Adventszeit mit allem drum herum ein ganz eigenes Geheimnis in sich trägt: Menschen werden sanfter!

Und vielleicht spielt da die Bedeutung von Advent eine wichtige Rolle:  Gott hat versprochen, dass er gerade macht, was krumm ist. Er kommt zu uns Menschen und will uns helfen. Und wobei?  Beim Fehler eingestehen und auch mal um Entschuldigung bitten, damit ein neuer Anfang im Miteinander möglich ist. 

Deshalb war dann auch  das Streiten in der Adventszeit bei uns  anders. Und vielleicht gelingt es mir, diese Erfahrung meiner kleinen Tocher weiterzugeben. 

Eine gute Nacht wünscht Ihnen Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch


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