06.12.2021
Auf hoher See
Es ist eine uralte Legende.
Ein Schiff ist unterwegs nach Konstantinopel,
auf seiner Fahrt gerät das stolze Schiff in einen Sturm.
Erst verdunkelt sich der Himmel, Wind kommt auf,
dann schlagen die Wellen höher und höher.
Der Kapitän kämpft um sein Schiff.
Er lässt die Segel raffen und dreht das Schiff gegen den Wind.
Es hilft nichts.
Das Schiff ächzt unter dem Druck von Wind und Wellen.
Dann bricht der Mast,
ein Loch wird in die Bordwand gerissen.
Wasser dringt ein.
In der höchsten Not rief der alte Kapitän:
„Heiliger Nikolaus, komm uns zu Hilfe.“
Die Seeleute können ihren Augen kaum trauen.
Plötzlich steht ein Mann am Ruder, den sie nie zuvor gesehen haben.
Er reißt das Ruder herum,
ihm gelingt es, endlich die Taue zu kappen
und das Schiff vom Mast zu loszumachen.
Das Schiff kommt frei.
Und der Sturm legt sich.
Als der alte Kapitän nach dem rettenden Mann suchen will,
ist der auf dem ganzen Schiff nicht zu finden.
Erst viel später, als das gebeutelte Schiff im Hafen von Myra festmacht
erkennen die Seeleute in der Kirche in dem Bischoff Nikolaus den Mann,
der sie auf hoher See gerettet hatte.
Nikolaus ist ein guter Mann,
Einer, der da ist, wenn man ihn braucht.
Seine Hilfe gilt übrigens nicht nur den Seeleuten,
sondern allen, die in stürmischen Zeiten unterwegs sind.
Bleiben Sie behütet wünscht Pfarrer Ramón Seliger, evangelisch und aus Weimar.