05.09.2024
Ein Christ ist immer ein Pilger

Ein Christ ist immer ein Pilger, sagt Clemens von Alexandrien.

Dieser Satz fällt mir im Urlaub wieder ein, auf dem Elberadweg bei Wittenberg. Auf dem Fahrrad und mit frischer Luft um die Nase kann ich allmählich den Alltag hinter mir lassen. Vor mich hin dösen. Und meinen Gedanken nachhängen.

Ein Jahr lang haben wir in Wittenberg gelebt. Unser erstes Kind wurde dort geboren. Wie lange das her ist!  Und wie oft wir seitdem umgezogen sind!

Jetzt steht wieder ein großer Umzug an. Was wird kommen? Wie wird sich das Leben am neuen Ort anfühlen?

Ein Christ ist immer ein Pilger. Dieser Gedanke beruhigt mich irgendwie. Wir sind immer unterwegs. Leben ist Veränderung.

Die Pilgerin auf dem Rad fühlt sich jetzt erst mal wohl. Der Weg ist schön flach. Das Wetter ist genau richtig, sonnig und nicht zu warm. Die Elbwiesen sind saftig grün in diesem Jahr. Der viele Regen hat ihnen gut getan. Auch die Wiesenblumen am Rand sehen wundervoll aus:

Schafgarbe, Johanniskraut, Mohnblumen. In immer neuen Arrangements, an jeder Ecke anders.

Manchmal muss ich anhalten, ganz dicht ran-zoomen und ein Foto machen: So viele kleine Wunder.

Auch an der kleinen Feldsteinkirche steige ich ab. Die Tür ist offen und ich gehe hinein. Setze mich auf eine hintere Bank, genieße die Ruhe, das Alleinsein. Und dann rede ich mit IHM, der Anfang, Weg und Ziel jeder Pilgerreise ist. Lege bei Gott meine Sorgen ab.

Und radle weiter. Mein Pilgergepäck - federleicht.      

Eine gute und sorglose Nacht

wünscht Angela Fuhrmann, ev. Pfarrerin in Gotha


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