26.04.2019
Einhorn

„Findet das Einhorn!“, sagte meine Kollegin zu den Konfirmandinnen und Konfirmanden.

Wir waren gemeinsam nach Erfurt gefahren.

Nun standen wir vor dem Dom.

Im Inneren erwartete uns ein großer Raum mit vielen Bildern und Kunstwerken.

Wir wollten, dass unsere Konfirmanden sich gut umschauen.

Wir wussten: Auf einem der mittelalterlichen Altarbilder ist Maria, die Mutter von Jesus, mit einem Einhorn auf dem Schoß dargestellt.

Ein Einhorn?

Die 13- und 14-jährigen Mädchen und Jungen machten sich begeistert auf die Suche.

Das Einhorn kannten sie aus ganz anderen Geschichten.

Es ist ein Fabelwesen aus manchen Mythen.

Sie kannten es aus den Harry-Potter-Filmen, als Stofftier und niedliches Kinderspielzeug, aus Märchen und Legenden.

Das Einhorn – scheu und schön, selten zu treffen.

Es wird von wilden Jägern verfolgt und steht für das Gute.  

Nach mittelalterlichen Vorstellungen ließ es sich nur fangen, wenn es seinen Kopf in den Schoß der Maria legte.

So war es dann auch auf dem Altarbild im Dom zu finden.

Es ist dort als Symbol für Christus gemalt worden.

Für den, der aus dem Schoß der Jungfrau Maria kommt und für das Gute steht.

Es kann Spaß machen, nach dem Guten zu suchen.

Und nach dem Fabelhaften.

In alten Kirchen und im Leben.

Vielleicht schreitet so ein Einhorn durch unsere Träume oder steht dann tatsächlich einmal vor uns.

“Findet das Einhorn!“

Schöne Träume in dieser Nacht wünscht ihnen Pastorin Katarina Schubert von der evangelischen Kirche in Kamsdorf.

 


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