02.05.2024
Fahrradkette
Jetzt im Frühling fahre ich wieder richtig gern mit dem Fahrrad. Läuft wie geschmiert. Ne, nicht weil ich über Nacht fitter geworden wäre. Das Fahrrad war in der Werkstatt – und dort wurde auch die Kette kräftig geölt. Irre, was biss’l Kettenfett so ausmacht!
Genial wäre es aber auch, wenn es sowas wie Schmiermittel für die Seele geben würde, damit der Geist wacher und der Körper fitter würde.
„Natürlich gibt es das“, sagt meine Frau zu mir. „Und den Anfang hast Du ja mit dem Rad schon gemacht. Vielleicht solltest Du auch `mal zeitiger ins Bett gehen und die Glotze ausmachen. Und das Essen nicht zwischen Tür und Angel herunterschlingen.“ „Oh ja“ sag‘ ich. „Das sollte ich wirklich!“
„Tu deinem Körper etwas Gutes, damit dein Geist Lust hat, darin zu wohnen.“ Das hat schon vor über 500 Jahren Teresa von Avila gesagt. Sie war Mystikerin und Nonne. Dass sie sich Gedanken über das Wohlbefinden des Körpers gemacht hat, war in ihrer Zeit und besonders in der Kirche nicht selbstverständlich. Sie aber hat den engen Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Seele verstanden. Wenn es einem von den dreien nicht gut geht, leiden die anderen mit.
Ich will es mir im Frühjahr wieder mehr vornehmen: mehr Kettenöl für die Seele! Muss ja kein Marathon sein. Ausgedehnte Spaziergänge tun`s auch. Und mehr Zeit zum Reden mit Gott. Und selbst Unkrautzupfen im Garten tut mir gut!
Eine gute Nacht wünscht Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch