03.05.2024
Ich liebe das Leben
Wie pflanzt man eigentlich Hoffnung?
Das überlege ich auf meiner kleinen Abendrunde, die ich genieße. Und die Strahlen der untergehenden Sonne im Gesicht, die helfen mir dabei.
Überall blüht es weiß, gelb, violett. Es duftet wunderbar. Mit Vicky Leandros könnte ich singen „Ich liebe das Leben!“
So viel Neues bricht aus scheinbar Totem auf. Bunt, lebendig, farbig – statt grau. In der Bibel steht: „Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?“
Stimmt! Manchmal erkenne ich das Neue tatsächlich nicht. Da bleibe ich stecken in dem, was ist und finde mich damit ab – mit den Bildern aus dem Ukrainekrieg, die seit über zwei Jahren täglich kommen. Oder mit verschütteten Menschen unter Trümmern. Und wieder einmal geht es um Machtinteressen. Dabei möchte ich mir meine Stimmung nicht nur grau färben lassen.
Darum hat mir eine Aktion der EKD vor einem Jahr gut gefallen: Kostenfrei konnten Samen von Sonnenblumen und Kornblumen bestellt werden, um sie als Zeichen der Hoffnung zu pflanzen. Ein Zeichen, dafür, dass man an dem Gedanken des Friedens und der Gerechtigkeit festhält, auch wenn alles so hoffnungslos und festgefahren scheint.
Solch eine Samentüte habe ich geschenkt bekommen. Jetzt habe ich die Samen in meinem Frühbeet ausgesät. Noch ist nichts zu sehen. So ist das oft, wenn man mit etwas Neuem beginnt. Es braucht Geduld und Beharrlichkeit. Aber ich möchte geduldig festhalten an der Sehnsucht nach Frieden. An Gottes Zusage, dass er Neues schafft. Dass sich Hoffnung lohnt. Denn ich liebe das Leben!
Singt Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch