27.10.2022
Gedanken beim Beten

„Und erlöse uns von dem Bösen.“ Jeden Sonntag beten wir das. Und viele auch täglich.

Ein Satz aus dem Vaterunser. „Und erlöse uns von dem Bösen.“ Je öfter Ihr betet, desto besser, hat Jesus gesagt. Er hat ein Gleichnis erzählt von einer alten Witwe, die hartnäckig einen Richter bearbeitet, dass der ihr doch Recht schaffen soll. Der Richter ist bekannt dafür, strikt zu sein. Er wiegelt ab. Aber die Witwe lässt nicht locker, sie ist lästig für ihn. „Ich helfe ihr lieber“, denkt er sich. „Sonst verpasst sie mir noch einen Schlag ins Gesicht.“ Jesus sagt: Wenn so ein unbarmherziger Richter reagiert, wieviel mehr wird Gott denen helfen, die Tag und Nacht zu ihm schreien.

Also flehe ich ihn an: Erlöse uns von dem Bösen!

Gut, es sind auswendig gelernte Sätze, die wir da sprechen im Gottesdienst. Aber ich verbinde sie gedanklich mit Bildern, damit ich sie auch beim hundertsten Mal so meine, wie ich sie sage. Beim Satz „erlöse uns von dem Bösen“ halte ich Gott in Gedanken das Kriegselend hin. Die Brutalität der Waffen, die Angst. Das Gesetz des Stärkeren.

Und immer öfter denke ich an Putin dabei. Wie kann man die Kriegsmaschinerie stoppen?

Gibt es eine Chance für die vielen Opfer? Ja, Gott, erlöse uns von dem Bösen. Je öfter Ihr betet, desto besser, hat Jesus gesagt. Beten Sie mit?

Gute Nacht sagt Milina Reichardt-Hahn, evangelisch und Pfarrerin in Fambach


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