24.10.2022
Gedanken beim Betrachten eines Bildes

Neulich habe ich Arnold Schwarzenegger gesehen. Nicht in echt, sondern bei Twitter. Auf einem Foto mit Sylvester Stallone. Die beiden größten Actionhelden seit den 80er Jahren zusammen auf einem Bild. Jeder hat ein bedrohliches Messer in der Hand, die Klingen blitzen. Aufeinander losgegangen sind sie aber nicht damit. Sie stehen sich nicht gegenüber und versuchen, sich niederzuzwingen mit ihren Augen – ein Blick gnadenloser als der andere. Stahlharter Fokus, keine Gefühlsregung. Nein. Sie stehen nebeneinander und lächeln, Arnie lacht sogar in die Kamera. Sie haben … Kürbisse ausgehöhlt. Und denen Nase, Mund und Augen gegeben. Das heißt, wenn man das Bild sieht und wüsste nicht, wer diese Männer sind, könnte man meinen: Zwei ältere, ergraute Herren helfen zu Erntedank bei der Küchenarbeit. Das Bild jedenfalls gefällt mir. Und für seine Verwendung hätte ich einen Vorschlag. Es könnte neben die Plakate gehängt werden in den Programmkinos, wo die Filme der beiden noch laufen. Bevor sich jemand allzu bedenkenlos identifiziert, würde er gleich sehen: Auch als Actionhero musst Du nicht immer hart sein. Ein Held hat auch Spaß, er hat auch musische Seiten. Und ist das Schwäche? Nein, kein bisschen! Im Gegenteil: Die weiche Seite unterstreicht die Stärke. In einem Bibelvers heißt es sogar: Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

Dass Sie Schwäche als Stärke erleben können, demnächst – irgendwo, wünscht Ihnen Milina Reichardt-Hahn, evangelisch und Pfarrerin in Fambach


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