11.01.2019
Gottes Komma

Seit einer Reise in die USA hängt dieses Plakat in meinem Arbeitszimmer. In englischer Sprache und mit knallroten Buchstaben:

God is still speaking. Gott spricht weiter.

Daneben ein dickes, fettes Komma. Und etwas kleiner gedruckt: 

Never place a period

where God has placed a comma.

Setze keinen Punkt, wo Gott ein Komma gesetzt hat.

Ich mag diese Worte, die vor vielen amerikanischen Kirchen auf riesigen Bannern zu lesen sind. Ich mag auch die kleinen Kommas aus glänzend rotem Metall, die an diese Worte erinnern. Alle möglichen Amerikaner und Amerikanerinnen tragen sie als schicke Anstecker an ihren Jacken und Mänteln.

God is still speaking. Gott spricht weiter.

Gracie Allen hat das mal im Scherz so gesagt, eine bekannte amerikanische Schauspielerin. Als Kommentar zu einem der unendlich langen Telefongespräche ihres Mannes. Der selbst auch Schauspieler ist und damals gerade in einem Film Gott dargestellt hat.    

God is still speaking. Gott spricht weiter.

Diese Worte sind einfach genial, wenn ich sie ernsthaft auf Gott beziehe. Weil ich ja ahne, was meine Schlusspunkte sonst anrichten würden:

Wenn ich mit jemandem fertig bin.

Wenn ich selbst fertig bin.

Wenn ich die Hoffnung aufgebe

auf Frieden und Zukunft und Glück für alle

 – dann spricht Gott dazwischen.

Macht aus meinem Punkt ein Komma.

Spricht weiter schöne Worte von Vergebung und Neuanfang.

Von Hoffnung ohne Punkt und Liebe ohne Ende.

 

Eine gute, hoffnungsvolle Nacht

wünscht  Angela Fuhrmann, Ev. Pfarrerin in Gotha   

 


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