25.12.2018
Weihnachten geht nicht ohne Nacht

Weihnachten ist ein Nachtfest. Sonst feiern wir Feiertage, Geburtstage, Gedenktage. Zu Weihnachten aber feiern wir die Nacht. Auch jetzt hat sich die Nacht wieder über unsere Dörfer und Städte gebeugt. Ganz mütterlich.

Was wird geschehen in dieser Nacht?

Die meisten Nächte verschlafen wir. Und das ist auch gut so. Nächte sind eine Zeit, in der Körper und Seele im Verborgenen arbeiten. Wenn wir unsere Augen geschlossen haben, sinken die Bilder des Tages tief in uns ein.

Da kann es schon mal sein, dass wir anfangen zu grübeln, oder aufgewühlt im Bett sitzen und nicht schlafen können.

Wie war das wohl damals in der Nacht nach der Heiligen Nacht? Haben Maria und Josef mit ihrem kleinen Jesus selig geschlafen oder hat er krakelt? Sind die Hirten aufgeregt zu ihren Herden zurück und haben dann erst mal die nächsten Nächte zum Tag gemacht? Wo sind die Könige abgeblieben? Haben Sie diskutiert: Das wäre doch großartig. Endlich Frieden, endlich genug für alle, stell dir das mal vor, der Himmel auf Erden?

Wir wissen es nicht.

Gewiss ist, dass die nächste Nacht kommen wird und die übernächste und die überübernächste. Das gehört zu den wunderbarsten Gaben Gottes, dass auf jeden Tag die Nacht folgt.

Ganz unscheinbar oder aufgewühlt oder traurig.

Seit der ersten Weih-Nacht schwingt die Hoffnung mit, dass die traurigen Nächte ab jetzt kürzer werden. Dass das Morgenlicht leuchtet.

Eine lichte und leichte Nacht wünscht Pfarrerin Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt

 

 


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