02.09.2024
Weltfrieden

Abendspaziergang mit Sara, meiner Enkelin. Sara wird bald fünf. Und ist ziemlich mitteilsam. Der kleine Mund steht selten still.

Diesmal hat sie ein Wort von den Erwachsenen aufgeschnappt: Ukraine.

„Von der Ukraine halte ich mich fern,“ sagt sie und streckt ihre Hände abwehrend nach vorn. „Dort wird gekriegt.“

Mit stockt der Atem. Woher weiß sie das denn? Dieses Thema ist doch nun wirklich nichts für Fünfjährige!

Ich überlege, ob ich nicht besser ablenken sollte.

Aber Sara redet schon weiter. Von Igor. Und dass er nun in ihrem Kindergarten ist, weil es zu Hause gefährlich ist. Und dann fragt sie mich, ob da in der Ukraine schon Menschen tot sind.

Ich atme tief durch. Und bestätige das. Dass leider dort schon Menschen im Krieg gestorben sind. Und ich füge hinzu, wie schlimm ich das finde, wenn Menschen Krieg machen.

Sara erzählt mir nun, dass Igor ihr Freund ist. Und dass seine Mama eigentlich wieder in die Ukraine zurück möchte. Dort ist Igors Haus mit seinen Spielsachen. Und da in dem Haus wohnt  auch Igors Papa. Aber der ist gar nicht mehr da. Weil in der Ukraine gekriegt wird.

Ich weiß nicht so richtig, was ich dem kleinen Mädchen Tröstliches sagen kann. Ich kann es ja selbst nicht fassen!

Und dann sage ich ihr einfach, was mir ein bisschen hilft, wenn ich mir Sorgen mache um Kinder wie Igor. Dass ich dann bete. Für diese Kinder. Und für den Frieden.

Eine gute Nacht und dass Frieden werde

wünscht Angela Fuhrmann, ev. Pfarrerin in Gotha   


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