17.10.2017
Welttag des Brotes

In ihrer Erinnerung duftet es gleich gut. „Weltbrottag“ – davon hört sie morgens im Radio.
Und erinnert sich an ihren Vater. Wie er erzählt hat vom Krieg, vom Hunger und von lang ersehnten Bissen.
Aber gleich kommen noch weitere Bilder.
Von den großen Brotlaiben aus Sauerteig, die es zu Hause immer gab. Jahrein jahraus und immer die selbe Sorte. Das Erstaunen darüber, als sie das erst Mal in Frankreich frisches Baguette isst: In ihrer Gastfamilie wird es nicht geschnitten, sondern gebrochen und dann in den Kaffee getunkt. Ihre ersten Versuche, Brot selbst zu backen.
Der Duft steigt ihr in die Nase, sie kann es förmlich schmecken. Es ist wunderbar.

Und ihr wird deutlich, dass alle ihre Bilder vom Brot, alle Erinnerungen und Gedanken immer mit anderen Menschen verbunden sind. Nie sieht sie sich allein vor ihrem Brot sitzen, immer in der Familie, mit Freunden und mit Fremden am Tisch.
Brot ist zum Teilen da. Es reicht für viele.
Die Bitte aus dem Vater Unser fällt ihr ein: „UNSER tägliches Brot gib uns heute“. Das hat seinen guten Sinn. „Mein täglich Brot“ geht irgendwie nicht.
Brot ist zum Teilen da.
Sie weiß, dass das tägliche Brot vielen Menschen auf der Welt fehlt. Sie spendet gerne. Öfter schon für „Brot für die Welt“. Weil es ihr gut geht. Und sie teilt gerne mit Freundinnen und Nachbarn. Brot isst sie nicht gern allein.

Dass auch Sie jemanden haben, mit dem Sie Ihr Brot teilen, wünscht Ihnen
Pfarrerin Elisabeth Wedding aus Jena.


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