PM 21 | 15.06.2005
900 Kirchgemeinden in Thueringen feiern Weltgebetstag
900 Kirchgemeinden feiern am 4. März Weltgebetstag
Gottesdienst kommt aus Polen: "Informiertes Beten, betendes Handeln"
Am kommenden Freitag (4.3.) wird in 170 Ländern der Ökumenische Weltgebetstag der Frauen gefeiert. In Thüringen beteiligen sich 900 der insgesamt 1.500 Kirchgemeinden der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland. „Die Bewegung des Weltgebetstages wächst in Thüringen. Von Jahr zu Jahr beteiligen sich mehr Frauen und mehr Gemeinden“, resümiert Christiane von Frommannshausen, Leiterin der landesweiten Arbeitsgruppe für den Weltgebetstag in Thüringen. Der Weltgebetstag wird weltweit seit 1927 am ersten Freitag im März mit einem Gottesdienst begangen. Er ist die größte ökumenische Laienbewegung weltweit. Der Entwurf des Gottesdienstes wird in jedem Jahr von Frauen eines anderen Landes vorbereitet. In diesem Jahr kommt die Gottesdienst-Liturgie aus Polen.
„Am Weltgebetstag nehmen wir über den eigenen Tellerrand hinweg Frauen in einem anderen Land in den Blick. Wir beten mit ihren Worten und befassen uns mit ihrer Situation – eine Globalisierung der Herzen“, so von Frommannshausen. Die Gottesdienste am Weltgebetstag werden zumeist von Frauengruppen gestaltet. „Innerhalb der vergangenen 15 Jahre ist der Weltgebetstag in den meisten der evangelischen Gemeinden in Thüringen zu einem Höhepunkt im Jahreslauf geworden. Immer mehr Gemeinden schließen sich zusammen und feiern den Weltgebetstag gemeinsam. Oft wird nach dem Gottesdienst zu einem Essen eingeladen. In diesem Jahr wird polnisch gekocht.“
In Polen selbst ist der Weltgebetstag nach Angaben des polnischen Weltgebetstagskomitees eine junge Tradition. Auch die Frauenbewegung habe sich erst in den vergangenen zehn Jahren vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden sozialen Situation der Frauen entwickelt. Der Anteil der Frauen an den Beschäftigten läge zwar bei 46 Prozent, sie würden jedoch durchschnittlich 20 bis 30 Prozent weniger verdienen als Männer. Besonders betroffen seien rund fünf Millionen alleinerziehende Mütter. Ein Problem sei auch die Gewalt gegen Frauen, zumal diese in der Gesellschaft tabuisiert werde. Frauenhäuser und Notwohnungen seien kaum vorhanden. „Obwohl Deutschland und Polen 465 Kilometer gemeinsame Grenze haben, haben wir gemerkt, wie fremd uns unsere Nachbarinnen sind. Am Weltgebetstag werden wir Ihnen sehr nahe sein“, ist sich von Frommannshausen sicher.
Entsprechend dem Motto des Weltgebetstages „Informiertes Beten, betendes Handeln“ werden mit den Kollekten aus den Gottesdiensten Hilfsprojekte in Polen finanziert. Im vergangenen Jahr sind in Thüringen rund 10.000 Euro zusammengekommen.
Der Weltgebetstag der Frauen im Internet: www.weltgebetstag.de
Bei Rückfragen:
Ralf-Uwe Beck, 03691-212887 oder 0172-7962982