PM 174 | 25.11.2014
Adventszeit als Anlass zur Vorfreude und Besinnung

Wagenrad als Adventskranz, Lichterkirchen, Kanzelreden, Glockenläuten
Kirchengemeinden organisieren „Lebendige Adventskalender“

Am kommenden Sonntag (30. November) feiern die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) den Beginn der Adventszeit und des neuen Kirchenjahres. In den folgenden Wochen laden sie zu Konzerten, Andachten, Gottesdiensten, Lesungen, Adventstreffen, Ausstellungen, Märkten, Vorträgen und Theateraufführungen ein. In einigen Kirchengemeinden finden Veranstaltungsreihen statt wie „Lebendige Adventskalender“, Advents-Singen, Posaunenblasen, Lichtergottesdienste und Orgelmusik.

Ein „Lebendiger Adventskalender“ wird beispielsweise in Creuzburg, Weida und Gera organisiert. Die Teilnehmer ziehen mit Laternen und Kerzen in Privathäuser, Geschäfte, Rathäuser, Schulen, Restaurants, Autohäuser, Feuerwehr-Gerätehäuser und Kindergärten, um einen geistlichen Impuls zur Adventszeit zu hören sowie miteinander zu singen, zu beten, zu essen und zu trinken. Im Regionalmuseum Bad Frankenhausen wird vom 1. bis 23. Dezember täglich um 17 Uhr zum Geschichten-Adventskalender eingeladen. Die Lesungen übernehmen Persönlichkeiten aus Kirche, Gesellschaft und Politik. In der Kirche in Gumperda ist der Adventskranz ein altes geschmücktes Wagenrad. Vom 1. bis 24. Dezember wird hier täglich zum Abendläuten eine Kerze angezündet und eine kurze Meditation vorgelesen, danach herrscht Stille.

Zum gemeinsamen Singen wird in der Adventszeit wochentags um 17 Uhr in die Weimarer Stadtkirche eingeladen. Zwischen bekannten und neuen Advents- und Weihnachtsliedern sind Geschichten und Gedichte aus verschiedenen Jahrhunderten und Ländern zu hören. An jedem Sonntag findet auf der Burg Ranis das „Adventsblasen“ statt. An den letzten drei Advents-Wochenenden erklingt in Eisenach vom Schlossturm auf dem Markt das Turmblasen zum Advent mit dem Eisenacher Posaunenchor. Orgelmusik zum Advent ist regelmäßig in der Gothaer Margarethenkirche und der Altenburger Brüderkirche zu hören.

Heute (25. November) beginnen im Kirchenkreis Meiningen die Ökumenischen Kanzelreden im Advent. An vier Abenden predigen wichtige Vertreter der Friedensbewegung in Deutschland über Themen wie Versöhnung, Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Am 14. Dezember wird in Bad Blankenburg zum Lutherstammtisch zum Thema „Mit Luther Advent & Weihnachten feiern“ eingeladen. Die Krippentradition im Wandel der Zeit steht beim Evangelischen Forum am 10. Dezember im Augustinerkloster Gotha auf dem Programm.

Am 29. November wird in Zimmernsupra das Advents-Leuchten gefeiert: Nach der Adventsbegrüßung mit Liedern, Geschichten und Licht läuten um 18 Uhr die Glocken das neue Kirchenjahr ein. Ebenfalls am 29. November heißt es „Ein Stern leuchtet über Kahla“. Nach adventlicher Musik wird in Kahla zum Spiel der Turmbläser der Herrnhuter Stern am Kirchturm der Stadtkirche angebracht – er leuchtet in der gesamten Advents- und Weihnachtszeit.

In Erfurt wird die Adventszeit am 30. November mit Posaunenbläsern in der Augustinerkirche festlich eröffnet. Am 6., 13. und 20. Dezember wird jeweils um 16.30 Uhr im Kreuzgang des Augustinerklosters ein Adventliches Posaunenkonzert mit Lesungen veranstaltet. Außerdem finden in der Augustinerkirche vom 17. bis 23. Dezember täglich Abendgebete statt.

Aufführungen von Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ sowie weitere Konzerte mit Chören, Bläsern und Musikensembles sorgen in der Adventszeit für festliche Höhepunkte in den Kirchengemeinden. Am 29. November ist in der Johanniskirche Gera eine Vesper zur Eröffnung der Adventszeit mit dem Ensemble „Acervus Wimariensis“ geplant, zur Saalfelder Abendmotette sind die Thüringer Sängerknaben zu Gast. In Erfurt finden am 30. November unter anderem ein Konzert „Swing bei Kerzenschein“ mit Celtic Folk, Gipsy Swing, Country & Blues sowie Klezmer, eine Adventsmusik mit der Regler-Singschar und ein Adventliches Kammerkonzert statt. In Tiefenort wird zunächst die Wiedereinweihung der Friedrich-Knauf-Orgel von 1844 gefeiert, am Nachmittag folgen ein „Adventlicher Streifzug durch das barocke Europa“ mit dem Weimarer Universitätsorganisten Dr. Wieland Meinhold sowie eine Orgelführung "Klang für große und kleine Pfeifen - Besuch bei der Königin". In Bad Langensalza erklingen zum „Musikalischen Advent“ eine Messe, Motetten, Lieder zum Advent und europäische Weihnachtslieder. In Arnstadt, Greiz, Rudolstadt, Meiningen und Weimar finden am 1. Advent Kantatengottesdienste statt.

Am 14. Dezember wird in Waltershausen Händelpreisträger Steffen Baumann (Trompete) gemeinsam mit Julia Kirchner (Sopran) und KMD Theophil Heinke (Orgel) zu hören sein. Das Polizeimusikcorps Thüringen musiziert unter anderem in Eisenach und Bad Salzungen. Am 14. Dezember heißt es in Weimar „Drei auf einen Streich“ bei einem Geschichtenabend zum Advent mit Christian Klischat.

Hintergrund Advent:
Das Kirchenjahr ist nicht mit dem Kalenderjahr identisch, sondern beginnt mit dem ersten Adventssonntag. Das Wort Advent geht auf das lateinische „adventus“ zurück, das übersetzt „Ankunft“ heißt und auf die Geburt Christi hinweist. Der Advent ist eine Zeit freudiger Erwartung, gleichzeitig aber auch eine Zeit der Besinnung und Einkehr. Älteste Spuren für die vorweihnachtliche Vorbereitungszeit finden sich in der jungen Kirche in Gallien und Spanien. Damals begann der Advent am Tag nach dem Martinsfest (11. November). Erst seit 1570 setzte sich der Brauch durch, den Advent am vierten Sonntag vor dem Fest zu beginnen. Fest verwurzelt sind volkstümliche Bräuche wie das Aufstellen eines Adventskranzes.

RÜCKFRAGEN

Susanne Sobko, 0162-2048755

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