PM 45 | 19.04.2006
Am 21 4 jaehrt sich zum 60 Mal die Erstausgabe von GuH

Am 21. April jährt sich zum 60. Mal die Neugründung der Thüringer Kirchenzeitung „Glaube und Heimat“

Am kommenden Freitag (21.4.) vor genau 60 Jahren ist die erste Ausgabe der neu gegründeten Thüringer Kirchenzeitung „Glaube und Heimat“ erschienen. Das seit Ostern 1924 bestehende Evangelische Sonntagsblatt war nach einer vom damaligen Reichspresseamt angeordneten Papiersperre für die gesamte kirchliche Presse zum 1. Juni 1941 eingestellt worden. Nachdem sich der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, Moritz Mitzenheim, nach dem Krieg vehement für die Wiederzulassung der Kirchenzeitung eingesetzt hatte, genehmigte die Sowjetische Militäradministration im Februar 1946 die Wiedergründung.

„Glaube und Heimat“ - der Titel war einem erfolgreichen Theaterstück über die Salzburger Emigranten entlehnt worden - hatte schon am Ende der 20er Jahre 38.000 Leser. Für die Herausgabe der ersten Nummer im April 1946 lagen 150.000 Bestellungen vor. Genehmigt hat die Sowjetische Militärverwaltung schließlich eine Auflage von 5.000 Exemplaren mit vier Seiten im Zeitungsformat. Am 25. Februar 1946 wurde Mitzenheim die Lizenzurkunde überreicht. Einige Monate nach dem Neustart konnte die Auflage verdoppelt werden, reichte jedoch bei weitem nicht aus. So wurden in den Kirchgemeinden der Thüringer Landeskirche, die seinerzeit noch rund zwei Millionen Mitglieder zählte, Lesezirkel gegründet. In den 60er Jahren wurde die Lizenz auf 40.000 Exemplare ausgeweitet. Es gelang allerdings nur kurze Zeit, die genehmigte Auflagenhöhe auszuschöpfen.

„Glaube und Heimat“ hat heute 11.000 Abonnenten. Sie gilt damit als die erfolgreichste Kirchenzeitung in Ostdeutschland. Gemeinsam mit der Sächsischen Kirchenzeitung „Der Sonntag“ und der Kirchenzeitung der Kirchenprovinz Sachsen „Die Kirche“ wird seit 1998 der Mantelteil von einer gemeinsamen Redaktion gestaltet.

Den Gang der Kirchenzeitung im Wandel der Geschichte resümiert Christine Lässig, die heutige Chefredakteurin: „Hat sich das Blatt während der Nazizeit und unter der mehrheitlich deutsch-christlichen Kirchenleitung dem Staat angebiedert, wurde nach der Neugründung immer und immer wieder die Schuldfrage gestellt. Während der 80er Jahre hat ‚Glaube und Heimat’ Missstände in der DDR beim Namen genannt.“

Erster Chefredakteur des neu gegründeten Sonntagsblattes war Hans Waldmann (1946-1956), gefolgt von Herbert von Hintzenstern (1956-1981). 1981 übernahm Gottfried Müller die Chefredaktion, der nach seinem Wechsel in den Thüringer Landtag von Christine Lässig abgelöst wurde, die seither die Redaktion leitet.

Bei Rückfragen: Christine Lässig, 03643-246 120


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