PM 4 | 18.05.2005
Bischof besucht Molkerei

Bischof Christoph Kähler besucht HERZGUT Landmolkerei
Ausbildungsplätze im Land entscheidend für Perspektiven der Jugend
Rückendeckung für Künast: Dumping im Lebensmittelbereich stoppen

Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, hat am heutigen Donnerstag die HERZGUT Landmolkerei Rudolstadt-Schwarza besucht. Kähler zeigte sich angesichts der erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens beeindruckt. Beispielhaft sei die Pflege regionaler Bezüge. So beziehe die Molkerei Milch ausschließlich aus Thüringen. Der Vermarktungsschwerpunkt läge in Mitteldeutschland. „Das Konzept Produkte aus der Region für die Region ist zukunftsfähig“, sagte Kähler. „Wenn regionale Bezüge genutzt werden, sind lange und ökologisch wie volkswirtschaftlich bedenkliche Transportwege vermeidbar.“ Regionale Kreisläufe könnten zudem die Transparenz von Produktionsprozessen fördern und die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Region stärken. Unterstützt werde dies durch die Schaukäserei des Betriebes.

Zu würdigen sei das Unternehmen nach Ansicht des Landesbischofs auch wegen seiner hohen Ausbildungsbereitschaft. So stelle HERZGUT zehn Ausbildungsplätze. Dies sei bei insgesamt 63 Beschäftigten überdurchschnittlich. Angesichts des dramatischen Rückgangs an betrieblichen Ausbildungsstellen in Thüringen um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr, seien Ausbildungsplätze in der Region ein hohes Gut. „Die Perspektiven für Jugendliche hängen von der Ausbildung im eigenen Land ab. Dieser seidene Faden sollte nicht dünner werden“, sagte Kähler. Auf den Zusammenhang von Ausbildung und Abwanderung der Jugendlichen wies Dr. Kurt Ihm, der Geschäftsführer der HERZGUT Landmolkerei hin: „Die Auszubildenden sind unsere Facharbeiter von morgen. Und deren Familien werden später hier in der Region unsere Produkte kaufen!“

Kähler informierte sich während des Betriebsbesuches auch über die direkten Auswirkungen des Preiskampfes der großen Lebensmittelketten. „Der Konkurrenzdruck hat enorm zugenommen“, konstatierte Ihm. Beide unterstützten deshalb den Vorstoß von Verbraucherschutzministerin Renate Künast, gesetzlich vorzuschreiben, daß Lebensmittel nicht unter dem Entstehungswert verkauft werden dürfen. Die Abwärtsspirale bei den Preisen entwerte nach Ansicht des Bischofs die Lebensmittel und die Arbeit in der Landwirtschaft. Der Preis für das tägliche Brot bestimme letztlich auch über die Qualität. Er erinnerte an einen Beschluß der Thüringer Landessynode, die kirchliche und diakonische Einrichtungen aufruft, Lebensmittelangebote der eigenen Region zu bevorzugen.

Bei Rückfragen:
Ralf-Uwe Beck, 03691/212887 oder 0172/7962982


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