PM 41 | 15.06.2005
Bischof Kaehler zur Papstwahl

Landesbischof Kähler zur Papstwahl:
Neuer Papst soll andere Kirchen gelten lassen und Amt kollegial führen

Benedict XVI. soll andere Kirchen stärker als sein Vorgänger zur Kenntnis nehmen und gelten lassen, das wünscht sich der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thürin­gen, Christoph Kähler, vor dem Hintergrund der erfolgten Wahl. Dies sei eine wichtige Vor­aussetzung für die Entwicklung der Ökumene.

Auch eine kollegiale Amtsführung hält Kähler für wünschenswert: „Ich wünsche dem neuen Papst ein Kollegium, das regelmäßig tagt, ihn bei der Leitung der katholischen Kirche unter­stützt.“ Ein Papst, der kollegiale und konziliare Meinungsbildungsprozesse in der katholi­schen Kirche zulassen oder gar fördern würde, könnte auch für mehr Verlässlichkeit in den ökumenischen Beziehungen sorgen. „Christen in den Kirchgemeinden vor Ort verlangen nach der Geschwisterlichkeit der Konfessionen, nicht nach Abgrenzung“, ist sich Kähler sicher.

Kähler erhofft sich von dem neuen Papst auch eine größere Nähe zu den Lebenssituationen der Menschen. Als Beispiele nannte er das gemeinsame Abendmahl für konfessionsverschie­dene Ehen. Im Blick auf die insbesondere in Afrika grassierende Aidsepidemie sei eine enge Zusammenarbeit der Kirchen unerlässlich.

Der katholischen Kirche selbst wünscht Kähler eine größere Vielfalt bei der Wahrnehmung des Priesteramtes. Eine aktive Einbeziehung von Frauen und Laien bei der Gestaltung von Gottesdiensten entspräche den biblischen Grundlagen. Die evangelischen Kirchen hätten damit durchweg positive Erfahrungen gemacht.

Bei Rückfragen:
Ralf-Uwe Beck, 03691-212887 oder 0172-7962982


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