PM 176 | 06.12.2010
Buch von Heino Falcke widmet sich Erfurter Fensterbild

Schon Martin Luther hatte Dreieinigkeits-Motiv vor Augen

Am 8. Dezember wird im Evangelischen Augustinerkloster zu Erfurt die neue Publikation von Propst i.R. Heino Falcke vorgestellt (19.30 Uhr, Raum Augustinus). Das Buch trägt den Titel „Die verborgene Herrlichkeit. Entdeckungen an dem Dreieinigkeitsbild in der Augustinerkirche zu Erfurt“. Die entsprechende Glasscheibe des Augustinusfensters, das derzeit restauriert wird, ist an diesem Abend im Original zu sehen.

Das Augustinusfenster an der Nordwand der Augustinerkirche verbirgt sich zunächst dem Blick, aber Martin Luther hatte es vermutlich als Mönch vor Augen, wenn er in dieser Kirche Gottesdienst feierte. In diesem Fenster findet sich eine Darstellung Gottes in seiner Dreieinigkeit als Vater, Sohn und Heiliger Geist, die zu der späteren Theologie und Bibelübersetzung des Reformators in einer deutlichen Wechselbeziehung steht. „Wir haben heute in der Theologie ein neues Nachdenken über diese Lehre. Nicht zuletzt angeregt durch die Begegnung mit dem Islam, denn die islamische Theologie hält die christliche Trinitätslehre für eine Drei-Götter-Lehre“, erklärt der Erfurter Theologe Falcke. Und er erläutert: „Auch wir Christen glauben an einen Gott. Aber gerade das Wirken Gottes und seine Gegenwart in Jesus Christus, auf die sich der christliche Glaube gründet, führten zur Lehre von der Dreieinigkeit Gottes.“

Ausgehend von dem Dreieinigkeits-Medaillon beleuchtet Heino Falcke das Ringen um das Gottesbild in der Kirchen- und Theologiegeschichte und bietet damit nicht nur eine tiefgründige Deutung dieses Bildmotivs sowie der Theologie Augustins und Luthers, sondern er beschreibt damit die Lehre von der Dreieinigkeit als Kern christlichen Glaubens.

Das Buch ist im November 2010 als Band 2 der Reihe „Lectiones. Schriftenreihe der Evangelischen Akademie Thüringen“ im Wartburg Verlag (Weimar) erschienen. Die Buchpräsentation ist eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie Thüringen, des Augustinerklosters zu Erfurt und des Wartburg Verlages. Der Eintritt ist frei.

Dr. habil. theol. Heino Falcke war von 1973 bis 1994 Propst in Erfurt. Er war einer der maßgeblichen Denker und Mahner in der evangelischen Kirche der DDR und gestaltete intensiv den Prozess der Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung mit. Er hatte zahlreiche Führungsämter in der Evangelischen Kirche der DDR und nach 1990 in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Heino Falcke lebt in Erfurt.

Weitere Informationen: www.ev-akademie-thueringen.de

RÜCKFRAGEN

Michael Haspel, 0151-12729765 oder Lothar Schmelz, Tel. 0361-5766032 49792

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