PM 164 | 12.11.2013
Bundesweite Zukunfts-Werkstatt der Gehörlosenseelsorge

Möglichkeiten und Grenzen der Gebärdengemeinden als Thema

 

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist Gastgeber für eine bundesweite Zukunfts-Werkstatt der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge (DAFEG). Am 15. und 16. November geht es im Evangelischen Allianzhaus in Bad Blankenburg unter dem Motto „Gemeinde bauen mit Gebärden“ um Möglichkeiten und Grenzen des visuellen Glaubenslebens. Interessierte, unabhängig von ihrem Hörstatus, sind dazu willkommen, die Teilnahme ist auch als Tagesgast möglich.

Pfarrer Andreas Konrath, Seelsorger der EKM für schwerhörige und gehörlose Menschen in Thüringen, zu der Tagung: „Glaube mit Gebärdensprache ist etwas Besonderes. Die Angehörigen oder die Mitglieder der Ortsgemeinde haben kaum eine Vorstellung davon, was es bedeutet, ständig von einer Fremdsprache umgeben zu sein. Auch Ausdrucksformen und Fragen des Glaubens treffen nur bedingt die Wirklichkeit von Gehörlosen. Sie haben ihre eigenen Fragen. Wie geht es weiter mit unseren Gemeinden? Wie können wir mehr ,Kirche der Gehörlosen’ sein statt nur Gehörlose in der Kirche? Gebärdensprachliche Theologie und Gemeindearbeit eröffnen neue An- beziehungsweise Einsichten. Dazu will die Tagung Mut machen“, so Konrath.

Die DAFEG veranstaltet zum dritten Mal in Thüringen eine Impulstagung zum Gemeindeaufbau. Nachdem die ersten beiden Tagungen bewährte Konzepte der kirchlichen Arbeit in die Situation gehörloser Menschen zu übertragen suchten, kommen diesmal Betroffene selbst zu Wort. Aus Norwegen berichtet eine gehörlose Referentin über den Kirchenkreis gehörloser Christen (die „Døvekirken“). Weitere gehörlose Referenten bieten praktische Workshops an – unter anderem zum Beten mit Kindern, zur kreativen Einladung zum Glauben, zu Gebärdenchor, szenischer Verkündigung, Besuchsdiensten und visuellen Andachten. Aber auch die Reflexion von Erfahrungen ist im Blick, wenn über verschiedene Zugänge zu Gott und Glaubensgemeinschaften sowie über das Verstehen der Bibel diskutiert wird. Die Impulstagung endet mit einem gemeinsamen Werkstatt-Gottesdienst mit Beiträgen aus den Workshops.

Hintergrund:
Statistisch wird davon ausgegangen, dass etwa vier von tausend Menschen gehörlos sind. Die Zahl der Gebärdensprachnutzer ist weit größer, da auch Hör- und Sprachgeschädigte sowie Angehörige und Freunde diese visuelle Kommunikationsform nutzen.

 

Weitere Informationen im Internet: www.sehen-verstehen-glauben.de oder www.dafeg.net

RÜCKFRAGEN

Andreas Konrath, 0365-8356990 oder 0176-21802783

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