PM 79 | 11.06.2013
Christen beteiligen sich am Protest gegen Treffen von Neonazis
BEI RÜCKFRAGEN
Arnd Kuschmierz, 036691-43428 oder 0176-42060042Liedermacherkonzert, buntes Fenster, Mitmachaktion
Evangelische Christinnen und Christen aus Kahla und dem Kirchenkreis Eisenberg beteiligen sich am kommenden Samstag (15. Juni) am Protest gegen den „13. Thüringentag der nationalen Jugend“ in Kahla. Dazu schließen sie sich der „Meile der Demokratie“ an. Mitbegründer und langjähriger Anmelder des Thüringentages der nationalen Jugend ist Ralf Wohlleben, der zurzeit im NSU-Prozess angeklagt ist. Die rechtsradikale Veranstaltung wird als Solidaritätskundgebung für die inhaftierten Angeklagten geplant.
Dazu Arnd Kuschmierz, Superintendent des Kirchenkreises Eisenberg: „Wir wollen zeigen, dass Kahla und unser Kirchenkreis bunt sind. Jegliche Ideologie, die andere Menschen ausgrenzt, ist mit unserem christlichen Menschenbild nicht vereinbar. ,Nächstenliebe verlangt Klarheit’ - unter diesem Motto unserer Landeskirche nehmen wir mit vielen anderen teil am Protest gegen die rechte Veranstaltung.“
Die Christinnen und Christen haben verschiedene Aktionen geplant, um vor Ort Präsenz zu zeigen. So wird ein Kirchenfenster mit einem Durchmesser von zwei Metern präsentiert, das Kirchengemeinden zum Kreiskirchentag im Jahr 2012 gestaltet hatten. Es soll als Symbol für die bunte Vielfalt gelten, die das Leben reich macht. Pfarrer Matthias Schubert aus Kahla wird ein Liedermacherprogramm beitragen. Außerdem beteiligen sich die Christinnen und Christen an der Mitmachaktion „1000 x Nein“. Dabei soll ein Banner mit Händeabdrücken von allen Teilnehmern der Gegenaktion gestaltet werden.
Der „Thüringentag der nationalen Jugend“ wird seit vielen Jahren an wechselnden Orten in Thüringen als Veranstaltung von der NPD und Neonazi-Netzwerken organisiert. Das Bündnis „Nazifeste verhindern“ protestiert regelmäßig dagegen. Kahla als Veranstaltungsort gilt als besonders kritisch – die Stadt ist nur zehn Kilometer von Jena entfernt. „Hier sammeln sich seit einiger Zeit unter anderem ehemalige Akteure aus Jena, Personen aus dem Umfeld des NSU und Sympathisanten von Ralf Wohlleben, einem der Mitangeklagten im NSU-Prozess“, so das Bündnis.