PM 170 | 15.11.2011
EKM will verstärkt in die Erzeugung erneuerbarer Energien investieren

Eigener Strombedarf soll komplett abgedeckt werden

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) will verstärkt in die Erzeugung erneuerbarer Energien investieren. So wird Kirchengemeinden und Kirchenkreisen empfohlen, die Installation von Photovoltaikanlagen auf eigenen Gebäuden ernsthaft zu prüfen. Gleichzeitig will die Landeskirche selbst in die Energie-Erzeugung durch Solar- sowie Windkraftanlagen einsteigen. Standorte für Modellprojekte werden bereits geprüft. „Die EKM mit ihren Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und landeskirchlichen Einrichtungen verbraucht jährlich 33 Millionen Kilowattstunden Strom. Unser Ziel ist es, genauso viel Strom auf ökologische Weise selbst zu erzeugen“, erläutert Oberkirchenrat Stefan Große, Finanzdezernent der EKM. Für die Umsetzung der Projekte wird ein Betrieb gewerblicher Art (BgA) in Trägerschaft der EKM gegründet. Das Vorhaben setzt Impulse aus der Kampagne „Klimawandel-Lebenswandel“ der EKM um.

Die Umsetzung ist zunächst in zwei Richtungen geplant. Zum einen sollen Photovoltaikanlagen auf kirchlichen Gebäuden vor Ort realisiert werden. Derzeit werden erst 24 Photovoltaikanlagen auf Gebäuden der EKM betrieben, davon sechs Anlagen auf Kirchen. Nach aktuellem Stand gelten mindestens 23 weitere Gebäude oder Grundstücke als geeignet. Das zweite Modell sieht vor, dass die Landeskirche selbst in Solar- und Windanlagen investiert. Die 33 Millionen Kilowattstunden könnten beispielsweise durch fünf größere Windanlagen erzeugt werden. „Läuft das Projekt gut an, wollen wir perspektivisch auch die in der EKM insgesamt benötigte Heizenergie bilanztechnisch durch die Produktion aus erneuerbaren Energien ausgleichen“, kündigt Große an.

Die Anregung für das Vorhaben stammt von der Herbsttagung der Landessynode im Jahr 2010. Hier war beschlossen worden, zu prüfen, ob die EKM auf kirchlichen Gebäuden und kirchlichen Grundstücken Investitionen in erneuerbare Energien vornehmen kann. Daraufhin wurde unter anderem eine Fachtagung zum Thema in Erfurt veranstaltet. Dort bestand Konsens darüber, dass die Branche der erneuerbaren Energien wegen der Verpflichtung zur Bewahrung der Schöpfung ein geeignetes Betätigungsfeld für die EKM bietet. Als Voraussetzungen wurden die Vereinbarkeit mit dem Auftrag der Kirche, ein vergleichsweise geringes unternehmerisches Risiko, die Finanzierbarkeit und ein angemessener finanzieller Ertrag benannt.

RÜCKFRAGEN

Stefan Große, 0162-2148172; Diethard Brandt, 0391-5346581

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